Wir bewegten uns hauptsächlich in der Provinz Xinjiang, im Westen Chinas, durch welche die nördliche und südliche Route der chinesischen Seidenstraße führt und folgten ihr bis Zhangye, wo sie bald darauf endete. Die Karawanen suchten einst möglichst sichere Wege um die Wüste Taklamakan zu umgehen. Wir wollten sie jedoch mit dem Auto durchqueren, was heutzutage kein Problem ist.
Xinjiang ist die flächenmäßig größte Provinz innerhalb der Volksrepublik China und 19 mal größer als Österreich. Sie wird zu 45 % von Uiguren bewohnt, die den größten Bevölkerungsanteil bilden. Als muslimisches Turkvolk leiden sie seit Jahren unter der systematischen Unterdrückung des KP-Regimes. Ende 1949 besetzte die Volksbefreiungsarmee die gesamte Provinz und sie gehört seither zur Volksrepublik China. 1955 erhielt sie den Status eines Autonomen Gebietes.
Schon bei der Planung der Reise stießen wir auf einige Schwierigkeiten. Die Namen der Orte sind sehr oft in unterschiedlicher Schreibweise angegeben und verschiedene Orte heißen gleich oder sehr ähnlich. Unser ursprüngliche Plan, über Moskau und Almaty anzureisen, wäre schwierig und zeitaufwendig gewesen, sodass wir den langen Flug über Peking wählten und dann eine beachtliche Strecke nach Urumqi zurückfliegen mußten. Auch der Besuch des Karakulsees stellte sich als nicht machbar heraus - keine Übernachtungsmöglichkeit, zu weite Fahrt für einen Tag hin und zurück auf dem Karakorum Highway und die Ungewissheit, dass die Straße eventuell überhaupt gesperrt ist.
Die Millionenstadt, mit 75% uigurischer Bevölkerung, war unser Ausgangs- und Endpunkt in China. Wir landeten um 4 Uhr in Peking und hatten zu tun, den Anschlußflug nach Urumqi zu erreichen. Zwei Mal Fingerprints, eine ganz genaue Kontrolle der Kameras und unendlich lange Verbindungsgänge brauchten Zeit.
Beim Einchecken ins Hotel mußten wir 1,5 Stunden auf die Polizei warten, die unsere Pässe genauestens überprüfte, ehe wir als "Fremde" das Zimmer beziehen konnten.
Für die nächsten beiden Tage war ein Ausflug zum Kuitun Canyon geplant. Unser Guide Nisa, eine Uigurin, und der Fahrer holten uns pünktlich ab und wir fuhren vorbei an Weingärten, riesigen Mais- und Kürbisfeldern zum Tianshan Gebirge. Bei einer Polizeistation wurden wir gestoppt, unsere Pässe genau überprüft und nach zwei Stunden teilte man uns mit, dass wir auf diesem Weg nicht zum Canyon fahren dürfen. Also fuhren wir zur anderen Canyonseite und waren stark beeindruckt von der Größe und dem Farbenspiel.
Wir fliegen in den Süden des Landes in die erste Oasenstadt an der Seidenstraße.
1. Sep, 2018
Neueste Kommentare
22.11 | 10:07
...eine tolle und beeindruckende Dokumentation in Bild und Wort.....
19.11 | 17:41
Beeindruckenden Fotos einer wunderschönen Reise.
19.11 | 12:28
Wir sind Corona entflohen.
19.11 | 12:27